Reflextest TSH

Synonyme
Abklärung TSH, Kürzel: TSHRLX
Material
Klinische Indikation
Ein Reflextest ist ein automatisierter, laborinterner Folgeauftrag, der bei auffälligen Ergebnissen einer Primäruntersuchung automatisch ausgelöst wird. Ziel ist es, ohne Verzögerung zusätzliche relevante Parameter zu bestimmen, um eine präzisere Diagnostik zu ermöglichen. Dies reduziert die Notwendigkeit weiterer Blutentnahmen oder manueller Nachforderungen und beschleunigt den diagnostischen Prozess.
Beim Reflextest TSH wird zunächst TSH bestimmt. Bei pathologischen TSH-Werten erfolgt automatisch die Bestimmung der freien Schilddrüsenhormone fT3 und fT4. Abhängig von den Ergebnissen der freien Schilddrüsenhormone wird eine weiterführende Antikörperdiagnostik durchgeführt:
Bei Verdacht auf Hypothyreose: Wenn fT4 erniedrigt ist oder im Referenzbereich liegt und eine Autoimmunthyreoiditis vermutet wird, erfolgt die Bestimmung von Thyreoperoxidase-Antikörpern (TPO-AK) und Thyreoglobulin-Antikörpern (Tg-AK). Diese Untersuchungen erlauben es zwischen Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis) und anderen Hypothyreoseformen zu unterscheiden.
Bei Verdacht auf Hyperthyreose: Bei erhöhten fT3- und/oder fT4-Werten wird die Bestimmung von TSH-Rezeptor-Antikörpern (TRAK) und Thyreoperoxidase-Antikörpern (TPO-AK) durchgeführt, um eine immunogene Hyperthyreose (Morbus Basedow) zu diagnostizieren oder auszuschließen.
Diese zusätzlichen Untersuchungen ermöglichen eine genauere Differenzierung zwischen immunogenen und nicht-immunogenen Schilddrüsenerkrankungen und unterstützen somit eine zielgerichtete Therapieentscheidung. Die Labordiagnostik folgt dabei den Empfehlungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (Hypothyreose und Hyperthyreose).
Stand
2025-05-08